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Friedens Gruppe

Düren

 

Es mag Zeiten geben
in denen wir zu machtlos sind,
Ungerechtigkeiten vorzubeugen.
Aber es darf nie eine Zeit geben,
in der wir nicht protestieren.

(Elie Wiesel)

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Aktuelles

Pressemitteilung


NATO will erneut Atomkrieg simulieren

Friedensgruppen fordern Absage des Manövers „Steadfast Noon“

Demonstration am 14. Oktober in Nörvenich

Nörvenich/ Düren/ Büchel/ Bonn, 29.09.2023 - Mitte Oktober 2023 simuliert die NATO mit dem Manöver „Steadfast Noon“ einen Atomkrieg in Europa. Die an der nuklearen Teilhabe beteiligten europäischen Staaten werden zusammen mit den USA den Abwurf der US-amerikanischen Atombomben, die in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Italien stationiert sind, üben. Im Manöver werden Übungsversionen der B61-Atombomben verwendet. Da diese Manöver in den letzten drei Jahren federführend von Belgien, Italien und den Niederlanden ausgerichtet wurden, ist zu vermuten, dass in diesem Jahr Deutschland die Hauptrolle im Atomkriegs-Manöver übernehmen wird.

Friedensgruppen fordern die Bundesregierung auf, dieses Atomkriegs-Manöver abzusagen. Auf keinen Fall soll sie sich mit der Bundeswehr daran beteiligen. Im Aufruf zur Demonstration am 14. Oktober in Nörvenich heißt es: „Ein Manöver, das in diesen kritischen Zeiten einen Atomkrieg simuliert, kann die Eskalationsspirale anheizen oder infolge von Missverständnissen zu einem Atomkrieg ‚aus Versehen‘ führen. Jeder Einsatz von Atomwaffen hätte verheerende Auswirkungen und kann nie gerechtfertigt werden! Wir setzen uns ein für ein Ende des Ukraine-Krieges durch Verhandlungen und protestieren gegen Manöver, die die Gefahr der weiteren Eskalation dieses Krieges in sich tragen.“

Am 14. Oktober findet die Demonstration in Nörvenich gegen das Atomkriegsmanöver statt. Die Demonstrierenden wollen nach einer Kundgebung um 12 Uhr am Schlossplatz zum Fliegerhorst ziehen. Die in Deutschland gelagerten US-Atomwaffen befinden sich auf dem Fliegerhorst in Büchel in der Eifel. Die Trägerflugzeuge – derzeit noch die Tornados, bald F-35-Kampfjets – die sich am Atomkriegs-Manöver beteiligen, sind wegen umfassender Umbauten in Büchel zur Zeit in Nörvenich stationiert.

 

Im Aktionsaufruf werden zugleich das Ende der nuklearen Teilhabe und der Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag gefordert. Die nukleare Teilhabe widerspricht dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs von 1996, dem gemäß die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen generell völkerrechtswidrig sind. Sie widerspricht auch dem Nichtverbreitungsvertrag, dem gemäß ein Nicht-Atomwaffenstaat Atomwaffen weder unmittelbar noch mittelbar von einer Atommacht annehmen darf. Genau dies geschieht jedoch mit der Stationierung der US-Atombomben in Büchel.

Veranstaltende Organisationen: Antikriegsbündnis Aachen, FriedensGruppe Düren, Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt", Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) NRW, DFG-VK Gruppe Köln, Netzwerk Friedenskooperative, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Aachen (VVN-BdA).

Kontakt: 
Dr. Hildegard Slabik-Münter, Sprecherin der Atomwaffenfrei-Kampagne, slabik-muenter@t-online.de; 0171.1790405

Martin Singe, Sprecher der Atomwaffenfrei-Kampagne, martin.singe@t-online.de; 0177.5864147

Kontakt zur örtlichen FriedensGruppe Düren: Heiner Krüger, lieblux@aol.com; 02421.4987720

Aufruf als PDF zum Download (2 Seiten DIN A4, 34 KB)

Aufruf zur Demonstration und Aktion am 14. Oktober 2023 in Nörvenich

NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen!

Unter dem Motto „NATO-Atomkriegsmanöver stoppen!“ ruft ein Bündnis von Organisationen und Einzelpersonden zu einer Demo und Aktion in Nörvenich am 14. Oktober (Schlossplatz 12 Uhr) auf.

Die Bundeswehr wird Mitte Oktober 2023 im Rahmen des NATO-Manövers „Steadfast Noon“ erneut üben, wie man Atombomben an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft. Dieses Manöver findet jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA und aller NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Fliegerhorst Nörvenich bei Düren ist aktuell Ausweichstandort für die sonst auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten Tornado-Kampfjets.

 

Wir fordern mit der Aktion gegen das Atomkriegsmanöver von Parlament und Regierung:

  • Absage der Beteiligung der Bundeswehr am Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon“

  • Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland

  • Beendigung der „Nuklearen Teilhabe“ und Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag

 

Kommt zur Demonstration am 14. Oktober nach Nörvenich! Die Hauptkundgebung ist um 12.00 Uhr auf dem Schlossplatz. Anschließend findet eine Aktion gegen Atomwaffen und eine kurze Abschlusskundgebung direkt vor dem Kriegsflugplatz statt.

 

Ein Busshuttle ab Düren (11.30h) und zurück wird angeboten.

 

Demonstrieren wir gemeinsam gegen Atomkriegsmanöver und für eine Welt ohne Atomwaffen!

Download des 2-seitigen Flyers (200KB)

Demo in Nörvenich am 09.10.2021 Fronttransparent

Symbolische Blockade des Militärflugplatz Nörvenich am 22.10.2022

3. Oktober 2023,
Demonstration in Kalkar,
für Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung

AUSSTIEG AUS DER ESKALATIONSSPIRALE!

 

Die Friedensversammlung RheinRuhr ruft auf zur Protestdemonstration gegen die Luftwaffen-Kommandozentrale in Kalkar/Uedem. Im dortigen »Nationalen Lage- und Führungszentrum« verwischen Militärs die Grenzen zwischen Krieg und Frieden: Hier findet die Verknüpfung der zivilen Luftraumüberwachung und der militärischen Steuerung des Luftwaffe durch die Bundeswehr- und Nato-Luftleitzentrale statt, die im Verbund mit dem 24 Stunden Gefechtsstand in Uedem steht. Im Kriegsfall wäre Kalkar/Uedem eins der militärischen Angriffsziele.
Kalkar/Uedem steuert auch die Flugbewegungen im Rahmen der sogenannten »Nuklearen Teilhabe«. Im Fall eines großen Krieges, den die Militärs dort nach ihrer Unterlage »Future Vector 1« seit 2014 erwarten und entsprechend vorbereiten, ist Kalkar/Uedem für die Leitzentrale für die Steuerung aller Nato-Aktivitäten zwischen dem Atlantik und dem Ural bis in den Abgrund des Atomkriegs zuständig.
Wir protestieren gegen die Militarisierung Europas und die Nato-Expansion sowie die Hoch- und Atomrüstung, die den Nuklearkrieg immer wahrscheinlicher macht.
Wir fordern u.a. am Tag der Deutschen Einheit die Erfüllung des 2+4-Vertrages zur Vereinigung der beiden damaligen deutschen Staaten vom 3.10.1990 !
Er fordert von Deutschland, den Nato-Führungsstaaten und von Russland den Aufbau einer Friedensordnung, die die Sicherheitsinteressen „eines jeden“ berücksichtigt. Die Erfüllung dieser Verpflichtungen durch die Nato hätte den derzeitigen Krieg in Osteuropa vermutlich vermieden; Russland forderte seit einem Vierteljahr- hundert die Einhaltung dieses Auftrags internationaler Verträge. Diese Friedensordnung muss Militärbündnisse ersetzen und die Zukunftsgefahren abwenden!
Wir kritisieren auch die russische Regierung, die in der Ukraine Leid, Zerstörung und Gefahren verursacht, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Wir protestieren gegen die Militarisierung der Öffentlichkeit und gegen die Halbwahrheiten und doppelten Standards in den Medien, mit denen die Militär-Lobby die Menschen so manipuliert, dass sie die sozial und ökologisch gefährliche Nato-Politik der Hoch- und Atomrüstung sowie der Ost-Expansion hinnimmt oder gar unterstützt.
Diese Politik fördert rechte Kräfte, die mit Nationalismus, Militarismus, Rassismus gegen Flüchtlinge und Repression gegen DemokratInnen immer mehr an Einfluss gewinnen. Wir wenden uns gegen jeden Versuch, die Demokratie zu schwächen.
Wir kämpfen nicht gegen Flüchtlinge, wie das die EU-Politik tut, wir fordern, die Fluchtursachen wie die Kriege zu beenden. Wir fordern eine Politik der sozialen und ökologischen Sicherheit statt der militärischen Eskalation, ehe es zu spät ist.


► Die Bundesregierung muss sich für ein sofortiges Ende des Krieges in der Ukraine einsetzen, für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen!
►Deutschland muss sich für eine Friedensordnung einsetzen, wie sie der Vertag zur Vereinigung Deutschlands fordert!

►Ende des Wirtschaftskrieges!
►Umwandlung der Nato-/Bundeswehr-Luftleitzentrale in zivile Strukturen zur Bewahrung der Lebensgrundlagen und zur Daseinsvorsorge!
►Abrüstung statt Aufrüstung!

► Sofortigen Stopp aller Waffenexporte!
►Die Mittel, die bei der Abrüstung frei werden, müssen für Umweltschutz, Bildung, Soziales, Gesundheit und die Integration der Menschen genutzt werden, die vor Krieg, Umweltkatastrophen und Not fliehen! Niemand ist illegal
►Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag!

Link zur Internetseite der Demonstration https://demo-kalkar.de/

Der Kanzlerbesuch am 22.08.2023 in Düren wurde von Protesten begleitet.

Um 10.30 Uhr haben Teile der FriedensGruppeDüren und Sympathisant*innen mit einer Kundgebung im Bereich des Zugangs Kaiserplatz/Markt in Düren begonnen. Es gab mehrere Redebeiträge und Musik zum Thema Frieden aus der Konserve. Die Kundgebung stand unter dem Motto; Abrüsten statt Aufrüsten - Atomwaffen weltweit ächten.

 

Bei Ankunft von Olaf Scholz gegen 14.30 Uhr auf dem Kaiserplatz, der durch Absperrgitter für die Öffentlichkeit gesperrt war, wurden von Seiten der Friedensbewegten folgende Forderungen über Lautsprecher an Olaf Scholz herangetragen.

  • setzen sie sich dafür ein das die US-Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden

  • sorgen sie dafür, dass die Bundesrepubliken den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet und ratifiziert. (Der Atomwaffenverbotsvertrag ist eine internationale Vereinbarung, die Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen verbietet, außerdem die Drohung damit.)

  • verzichten sie auf die atomare Teilhabe

  • senken sie die Ausgaben für Rüstung drastisch. Setzen sie die eingesparten Gelder für den Strukturwandel auch in der Region Düren, die Kindergrundsicherung, für Bildung, Kultur, Renten usw. ein. Ein Teil des eingesparten Geldes muß den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.

  • Verhindern sie die alljährlich im Oktober auch in unser Region stattfindende NATO-Atomkriegsübung.

 

Weitere Forderungen der Kundgebungsteilnehmer*inen:

  • Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr

  • Rüstungsproduktion in zivile Produktion umwandeln.

  • keine Waffen in Kriegsgebiete auch nicht in die Ukraine

  • verhandeln statt schießen

  • stopp des geplanten Rüstungswerkes in Weeze (NRW), wo Teile des Atomfliegers F 35 hergestellt werden sollen

 

Die Beteiligung an der Kundgebung kann nicht genau beurteilt werden, da neben dem harten Kern der von Beginn bis zum Ende der Kundgebung ausgeharrt hatten, immer wieder Passanten für eine gewisse Zeit an der Kundgebung teilgenommen haben. Die Forderungen an die Politik fanden größtenteils Zustimmung.

Stellungnahme der FriedensGruppeDüren zum Kanzlerbesuch

in Düren am 22.08.2023

Zaudern, Zögern, Liefern - Kriegspolitik à la Olaf Scholz

 

Am 16. November 1944 wurde Düren fast vollständig zerstört. Damals ist Düren innerhalb von 21 Minuten in Schutt und Asche gelegt worden. 3126 Menschen sind durch Bomben und den darauf folgenden Flächenbrand ums Leben gekommen. Das Mahnmal vor dem Dürener Rathaus erinnert an die Konsequenzen aus Rüstung und Militarisierung. Der Horror des Krieges und Gevatter Tod waren 1945 nach Deutschland gekommen, nachdem zuvor die Wehrmacht die Welt mit Krieg überzogen hatte.

 

Nach 1945 hieß es dann: Nie wieder Faschismus; nie wieder Krieg!

Heute beteiligt sich Deutschland wieder weltweit an Kriegen, anstatt vermittelnd einzugreifen. Angesichts der Geschichte Dürens protestieren wir vehement gegen die Kriegs -und Aufrüstungspolitik von Olaf Scholz. Als Kanzler der Berliner Koalition verantwortet er die Politik einer Zuspitzung durch immer weitere Waffenlieferungen auch in das Kriegsgebiet Ukraine. Sein Politikstil - erst zu zaudern, dann mit der Entscheidung zu zögern und schlussendlich doch zu liefern - beunruhigt uns zutiefst.

Bei seiner Ankunft auf dem G7-Treffen in Hiroshima am 19. Mai sagte Olaf Scholz: „Das ist hier ein sehr symbolträchtiger Ort. Die nukleare Katastrophe, die hier erlebt worden ist, ist eine Mahnung an uns alle, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass es niemals zum Einsatz von Atomwaffen kommt.“ Trotzdem hält gerade er an der atomaren Teilhabe und der Anschaffung von F35-Atombombern fest. Offensichtlich ist er nicht bereit, einen Beschluss des Bundestages vom 26. März 2010, Atomwaffen von deutschem Boden zu entfernen, umzusetzen.

Auch der Kreis Düren ist mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich, als Ausweichort für die Atomwaffenstandort Büchel, Teil der Atomaren Teilhabe. Zurzeit befinden sich in Nörvenich 25 atomwaffenfähige Tornados aus Büchel und üben auch über der Stadt Düren für den Atomkrieg. Unsere Region ist dadurch ein naheliegendes Ziel in einem möglichen Atomkrieg. Noch nie befand sich die Welt so nah am Rande eines Atomkriegs wie gerade jetzt.

Olaf Scholz wird die Bürgermeister der von der Schließung des Braunkohletagebaus betroffenen Gemeinden treffen. Doch das für den beabsichtigten Strukturwandel benötigte Geld wird gerade für Aufrüstung und Waffenlieferungen verpulvert. Olaf Scholz steht mit leeren Händen da, wenn er nicht weitere Schulden aufnehmen will. 100 Milliarden Euro Sonderschulden gehen an die Bundeswehr. Mindestens 2 % vom Staatshaushalt sollen für die Aufrüstung Deutschlands zur militärischen Führungsmacht in Europa ausgegeben werden.

Das Gebot der Stunde lautet aber: Abrüstung statt Aufrüstung. Teile der eingesparten Gelder könnten auch in der Stadt und im Kreis Düren sinnvoller, zum Beispiel für den Strukturwandel, Klimaschutz, Kindergrundsicherung usw., eingesetzt werden.

Die Friedensgruppe Düren fordert eine Beendigung der deutschen Kriegsbeteiligung. Wir bitten die eingeladenen 20 Bürgermeister, Bundeskanzler Olaf Scholz an seine Pflichten gegenüber den Menschen in dieser Region und darüber hinaus zu erinnern. Wir erinnern unseren Bürgermeister Frank Peter Ullrich an seine Mitgliedschaft in der Vereinigung Mayors for Peace / Bürgermeister für den Frieden. Wir erinnern den Rat der Stadt Düren an seinen Beschluss vom 03. Juli 2019, für ein Verbot von Atomwaffen einzutreten. Wir wünschen uns von den Vertretern der lokalen Politik, dass sie selbstbewusst für die Interessen der Menschen ihrer Region eintreten und dass sie vom Bundeskanzler fordern,

  •     sich aktiv für die Ächtung der Atomwaffen einzusetzen

  •     weniger Geld für das Militär und mehr zum Wohle der Menschen auszugeben.

 

Der Besuch von Olaf Scholz in der Region wäre die Gelegenheit dies dem Bundeskanzler gegenüber unmissverständlich klar zu machen.

Unsere Protestaktion findet am Dienstag, den 22.08.2023 ab 10:00 Uhr
auf dem Kaiserplatz vor dem Rathaus statt.
Erfolgreicher Auftritt der Aktionsmusiker*innen von „Lebenslaute“
in Nörvenich und Düren

Am Sonntag, den 06.08.2023, gaben die Aktionsmusiker*innen von „Lebenslaute“, unterstützt unter anderen von der FriedensGruppeDüren, am Gedenktag an den Atombombenabwurf auf Hiroshima von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr ein Konzert vor dem Haupttor des Militärflugplatz in Nörvenich. Das Konzert stand unter dem Motto „Aufspielen zum Abrüsten“.

 

Warum der Auftritt in Nörvenich?

 

Der ehemalige Atomwaffenstandort Nörvenich - die Atombomben wurden 1995 abgezogen - ist Ausweichort für die atomwaffenfähigen Tornados aus Büchel. Zur Zeit sind wegen Umbauarbeiten am Standort Büchel 25 Tornados mit dazu gehörigem Personal in Nörvenich stationiert und üben dort für den Atomkrieg. Dementsprechend waren die Forderungen, die mit diesem Konzert verbunden war:


-    Atomwaffen weltweit ächten
-    Abzug der Atombomben aus Büchel
-    stoppt die im Oktober geplante NATO-Atomkriegsübung
-    Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die Bundesregierung.

 

Trotz Dauerregen war der Auftritt der Musiker*innen ein voller Erfolg.

 

Um 16.00 Uhr wurde dann in Düren die seit 4 Jahren stattfindende Hiroshima-Gedenkveranstaltung am Hiroshima-Mahnmal vor dem Haus der Stadt Düren durch Vera Schellberg von der FriedensGruppeDüren eröffnet. 25 Musiker*innen von Lebenslaute haben die Veranstaltung musikalisch begleitet.. Auf Grund der Witterungsbedingungen wurde die Veranstaltung kurzfristig ins MultiKulti verlegt. Dort gab es Redebeiträge von Heiner Krüger für die FriedensGruppeDüren und Martina Haase für Westcastor, weitere Musikbeiträge von „Lebenslaute“ und ein Friedenspicknick.


Auch diese Veranstaltung war gut besucht, ein Anlass für regen Austausch und gemeinsamen Musikgenuss.
 

06.08.2023

Impressionen von der Hiroshima-Gedenkveranstaltung

Am Hiroshima-Mahnmal in Düren vor dem Haus der Stadt

Redebeitrag von Heiner als Sprecher der Friedensgruppe Düren:

Bekenntnis zur atomaren Abrüstung?
G 7 Gipfel in Hiros
hima


Das Zusammentreffen der G 7 Staaten vom 19. bis 21. Mai 2023 in Hiroshima hatte zumindest eine gewisse Symbolkraft. Durch die USA wurde hier am 6. August 1945 die erste Atombombe abgeworfen. Seither setzt sich die Stadt nicht zuletzt in Form der Initiative »Mayors for Peace« (»Bürgermeister für den Frieden«), der weltweit mehr als 8200 Bürgermeister*innen, so auch der Bürgermeister der Stadt Düren, angehören, für die Zerstörung aller Atomwaffen ein.


"Das ist hier ein sehr symbolträchtiger Ort. Die nukleare Katastrophe, die hier erlebt worden ist, ist eine Mahnung an uns alle, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass es niemals zum Einsatz von Atomwaffen kommt", sagte Scholz am Donnerstag nach seiner Ankunft in Hiroshima.


Die beteiligten Staaten haben sich beim Gipfeltreffen im japanischen Hiroshima dann auch in einer PR-Maßnahme zur atomaren Abrüstung bekannt. Ohne sich allerdings auf konkrete Schritte festzulegen.
 

Wie sieht die Realität aus? Die Nuklearmächte unter den G 7 Staaten rüsten nicht ab, sie sind vielmehr dabei die Atomwaffen zu modernisieren. Sie üben regelmäßig den Atomwaffeneinsatz.
 

Hiervon ist auch der Kreis Düren betroffen denn das in Nörvenich stationierte Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ beteiligt sich als ehemaliger Atomwaffenstandort und als Ausweichort für den Atomwaffenstandort Büchel an der jährlich im Oktober stattfindenden NATO-Atomkriegsübung.
 

Zur Zeit sind 25 in Büchel stationierten Atomflieger Tornados vorübergehend in Nörvenich zu „Gast“, weil der Standort Büchel in den nächsten Jahren umgebaut und für den Einsatz modernisierter Atombomben B61-12 und die Stationierung der von der Bundesregierung bestellten Atombomber F 35 als Trägersysteme, fit gemacht wird. Dies ist die größte nukleare Aufrüstung der Bundesrepublik seit dem NATO-Doppelbeschluss und wird und soll offensichtlich auch, die atomare Teilhabe Deutschlands auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zementieren.
 

Deshalb weigert sich die Bundesregierung den Autowaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. Der Atomwaffenverbotsvertrag ist eine internationale Vereinbarung, die Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen verbietet, außerdem die Drohung damit. Am 22. Januar 2021, 90 Tage nach der 50. Ratifizierung, trat der Vertrag in Kraft.
 

Atomwaffen haben bereits weltweit ungeheures Leid verursacht durch ihren Einsatz in Hiroshima und Nagasaki, durch Tests und allein durch ihre Produktion. Die Gefahr eines Atomkrieges ist seit dem Krieg in der Ukraine größer geworden. Er hätte das Potenzial die Erde für lange Zeit unbewohnbar zu machen und muss unbedingt verhindert werden.
 

Die Bekenntnis der G 7 Staaten in Hiroshima zur atomaren Abrüstung sind keinen Pfifferling wert, wenn nicht schnell konkrete Schritte folgen.
 

Obwohl sich der deutsche Bundestag am 26. März 2010 fraktionsübergreifend mit großer Mehrheit für einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen hatte, ist bisher nichts in diese Richtung geschehen. In dem Beschluss unter dem Titel "Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen", heißt es "Der Deutsche Bundestag begrüßt die Absicht der
 

Bundesregierung,... sich im Bündnis sowie gegenüber den amerikanischen Verbündeten dafür einzusetzen, dass die in Deutschland verbliebenen Atomwaffen abgezogen werden; sich für eine atomwaffenfreie Welt zu engagieren."
 

Wenn Olaf Scholz die Mahnung am Ort des ersten Atombombenabwurfs in Hiroshima wirklich verstanden hat, muss er als ersten Schritt dafür sorgen, dass die in Büchel stationierten ca 20 US- Atombomben abgezogen und vernichtet werden.
 

In Weeze hat es am Dienstag den 01.08.2023 den symbolischen Spatenstich für eine neue Fabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall gegeben. Das Unternehmen will dort atomwaffenfähige F-35- Kampfjet-Teile herstellen. Hier wäre eine weitere Möglichkeit für Olaf Scholz zu zeigen, dass er in Hiroshima tatsächlich verstanden hat, indem er sich als Bundeskanzler dafür einsetzt, dass diese Fabrik nie gebaut wird.
 

Dies wären Schritte in die richtige Richtung, eine Welt ohne Atomwaffen.


Erhöhen wir in diesem Sinn den Druck auf die politisch Verantwortlichen!
Nächste größere Gelegenheit wäre die Teilnahme an der am 14. Oktober 2023 stattfindenden Demo in Nörvenich gegen die NATO Atomkriegsübung "Steadfast Noon" Aktuelle Infos wird es auf der Internetseite der
FriedensGruppeDüren https://www.friedensgruppedueren.de/ geben.
Wir fordern:
-    Abrüsten statt aufrüsten
-    Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrags
-    Keine Atom-und andere Kriegsübungen
-    Atomwaffen raus aus Deutschland
-    Für Rüstungskonversion
-    Stoppt die Rüstungsfabrik in Weeze
-    Ein 100 Milliarden Euro Sondervermögen für Klimaschutz u.a. finanziert durch die Umwidmung von Rüstungsausgaben
-    Transparente Erfassung und Veröffentlichung der Daten zu Emissionswerten der Bundeswehr und eine internationale Initiative der Bundesregierung zur Einrechnung des Militärs als größten Klimakiller in die Klimabilanzen weltweit.


Ich möchte zum Schluss noch ein Anliegen an den Bürgermeister und die Abgeordneten der Stadt Düren richten. Um das Anliegen richtig einordnen zu können schicke ich folgendes voraus.


Erstens:
Der Bürgermeister der Stadt Düren ist wie erwähnt Mayor for Peace also Bürgermeister für den Frieden. Mayors for Peace ist eine internationale Organisation von Städten, die sich der
Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung verschrieben haben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet.


Zweitens:
Außerdem hat der Stadtrat im August 2019 beschlossen dem ICAN-Städteappell beizutreten. International ruft die Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) Städte auf, den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterstützen. Große Städte weltweit und mehr als 100 deutsche Städte haben den Appell schon unterzeichnet. Beides haben wir als Friedensaktivist*innen ausdrücklich begrüßt.

 

Nun zu meinem Anliegen:

Da die US-Atombomben immer noch in Deutschland stationiert sind und auch die jetzige Bundesregierung nicht bereit ist dafür zu sorgen das dieses Teufelszeug endlich verschwindet obwohl sich der deutsche Bundestag am 26. März 2010 fraktionsübergreifend mit großer Mehrheit für einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen hat, ist mein Anliegen an den Bürgermeister und die Abgeordneten der Stadt Düren folgendes: Sie mögen sich im Sinne der Mitgliedschaft bei Mayors for Peace und dem ICAN Städteappell in einem öffentlichen Schreiben an den Bundeskanzler und die Bundesregierung mit der Forderung wenden dass sowohl der Bundeskanzler als auch die Bundesregierung konkrete Schritte zum Abzug der Atomwaffen aus Deutschland einleiten und den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen und ratifizieren.


Übrigens würde es dem Bürgermeister und den Abgeordneten der Stadt gut zu Gesicht stehen, wenn sie sich gegen die im Oktober stattfindende NATO Atomkriegsübung aussprechen, an der sich auch der Militärstandort Nörvenich beteiligt womit diese auch über den Köpfen der Menschen in der Stadt und dem Kreis Düren stattfindet.

 

Redebeitrag von Martina Haase (AKW-NEE-Gruppe Aachen)

 

Ob zivil, ob militärisch - Gegen die Atomkraft wehr dich!

Zivile und militärische Atomenergienutzung sind untrennbar, ebenso sind sie nicht zu trennen von kolonialistischer und imperialistischer Ausbeutung. Die Hiroshimabombe wurde mit Uran aus dem damaligen Belgisch-Kongo gebaut, einem Land, das sich die Besatzer unter unsäglichen Gräeueln angeeignet hatten. Noch heute verletzen die uranabbauenden Firmen weltweit die Menschenrechte und verseuchen die Lebensgrundlagen der Einheimischen in Australien, Mali, Niger, Kanada und anderswo. 

 

Einstein riet den USA zur Atombombe, weil er glaubte, Hitler hätte sie schon. Als sie über Hiroshima  und erst recht über Nagasaki abgeworfen wurde, war das dann aber mehr ein Test, als eine strategische Notwendigkeit. Und das schreckliche Ergebnis brachte weltweite Ablehnung dieser Schauerwaffe. Nun kam die Idee auf, auch unter Kräften der Friedensbewegung, man könne die Technologie der Atomkernspaltung doch auch zum Nutzen der Menschheit verwenden. Also ist sie ein Abfallprodukt des Atombombenbaus. Zugunsten der Fossilbrennstoffe wurde die Windenergie ausgemustert und gute Einfälle zur Sonnenenergienutzung, die es schon seit dem 18.Jahrhundert gab, wurden vernachlässigt und nicht weiter daran geforscht, dagegen die Atomkraft propagiert, als "sicher, sauber, unerschöpflich".

Alle Vernünftigen hätten von Anfang an schon daran sehen können, dass in diesem Propagandafeldzug gelogen wurde: Das Uran nicht unerschöpflich ist, liegt auf der Hand, "sauber" leuchtete, angesichts all des sinnlich wahrnehmbaren Kohledreckes zunächst ein, war aber für jede und jeden, der/die über radioaktive Strahlung Bescheid wusste, auch unglaubwürdig, und "sicher" ohnehin.

Schon in den 50ern gab es sowohl in der Sowjetunion, in Cheylabinsk, als auch in Großbritannien in der WAA Windscale (heute Sellafield) sehr schlimme Unfälle, und radioaktive Wolken zogen um die Erde. Das russische Unfallgebiet kann bis heute nicht betreten werden.  Das alles wurde totgeschwiegen oder herunter-  gespielt, und die wenigen verantwortungs-vollen, warnenden Wissenschaftler ignoriert oder verspottet - bis sich vor allem in den westlichen Ländern eine breite Volksbewegung gegen die Atomkraftnutzung bildete, die die Herrschenden immer noch "friedliche Nutzung der Kernenergie" nannten.  Doch diese Bewegung wurde von diesen mit Hetze, Spaltungsversuchen und Gewalt bekämpft, was in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche Folgen hatte. Bei uns konnten wir nach all diesen Jahrzehnten und nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima  zwar endlich die Abschaltung der Atomkraftwerke, (außer dem Garchinger Forschungsreaktor und anderer Forschungsreaktoren) durchsetzen, aber ausgerechnet die Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) und die Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen) wurden schon im SPD/- Grünen  "Atomausstieg" von 1999 "vergessen" und in dem von 2011 wieder. An der Lingener Fabrik, die weltweit exportiert und auch die belgischen Reaktoren beliefert, ist die französisch/belgische AKW-Betreibergesellschaft Engie beteiligt. Die UAA in Gronau ist lange  ein deutsch/niederländisch/englisches Gemeinschaftsprojekt gewesen, ebenso wie die UAA im niederländischen Almelo. Gegen deren Erweiterung demonstrierten 1978 über 50000 Menschen, ein Großteil davon aus der  niederländischen Friedensbewegung, die nicht wollte, dass hochangereichertes Uran an bombeninteressierte Regimes, wie z.B. das damalige in Brasilien, geliefert würde.


Manche der Mächtigen geben den Zusammenhang offen zu, wie neulich Macron, der neue AKWs forderte, auch um die stolze Atommacht Frankreich weiter durch Plutonium aus der Wiederaufbereitung in La Hague zu stützen.

In der UAA Almelo arbeitete in den 70ern auch jener pakistanische Ingenieur, der an seine Regierung das das Wissen um diese Technologie lieferte, so dass auch dort  die Atombombe hergestellt werden kann.  Denn UAAs arbeiten mit "Ultrazentrifugen", mit denen die verwendbaren und nicht verwendbaren Uranisotope auseinandergeschleudert werden. Je nachdem, wie lange, entsteht eben Brennstoff für AKWs oder Bombenmunition. Der Rest eignet sich dann für die scheußlichen Urangeschosse, die im jetzigen osteuropäischen Krieg wieder für neue Verstrahlungen sorgen werden.

 

Und wer produziert und entwickelt solche Zentrifugen? - ganz hier in der Nähe, die ETC (Enrichmenttechnology), direkt neben dem Jülicher Forschungszentrum gelegen, wo wir von Stop Westcastor  oft Mahnwachen machen.

Deutschland hat sich verpflichtet, keinen Atommüll zu exportieren. Dennoch wollten gewisse Regierungs- und Atomikerkreise in den USA gerne die Strahlenkugeln des alten Jülicher AVR-Hochtemperaturreaktors haben für ein zivil-militärisches Atommülllager in South-Carolina, worin keiner Einblick gehabt hätte, was damit wohl angestellt worden wäre. Das haben wir in jahrelanger, ozeanübergreifender Zusammenarbeit verhindert, dafür soll der Müll jetzt in das Westmünsterland verschoben werden - nach Ahaus, wo er nicht erwünscht ist, und kein kaputter Castor geflickt werden könnte, und die Halle genauso alt und schlecht ist, wie die in Jülich. 200km unnützer, gefährlicher Transporte von 152 Castoren, um so zu tun, als sei Jülich dann strahlenfrei, trotz der Verbrennung schwach- und mittelaktiven Mülles, die dort weiter stattfindet, und trotz des weiter strahlenden alten AVRs. Lasst uns das verhindern: AKW und Rüstung NEE

v.i.s.d.P.  AKW-NEE-Gruppe Aachen, Martina Haase, Wilbankstr. 133, 52076 Aachen, marthaa1@web.de

06.08.2023

Impressionen von der Aktion in Nörvenich

Stadt Düren

Selbstverständnis

Wer für Frieden eintritt, geht vom Grundsatz gleicher Rechte für alle Menschen aus. Rassismus und Nationalismus sind mit einer Politik der Verständigung und der Humanität nicht vereinbar. Wir lehnen deshalb eine Zusammenarbeit mit Organisationen und Personen ab, die Menschenrechte nur für sich oder die eigenen Gruppe gelten lassen wollen.

Über Uns

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Vereint für den Frieden

 

Die FriedensGruppeDüren ist ein freier Zusammenschluss von einigen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Weltsicht.

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Lokal handeln, global denken

 

Wir treffen uns mit dem Ziel, ein friedliches Zusammenleben von Menschen vor Ort und in der Welt zu erhalten und/oder zu befördern.

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Zentrales Thema: Frieden

 

Dabei ist allen Beteiligten bewusst, dass es einen engen Zusammenhangs mit anderen Themen (Umwelt, Klima, Gerechtigkeit, Migration, ..) gibt.

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