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Friedensfahrradtour 2022 -Zwischenstopp in Düren




Am Samstag, den 30.07.2022 begann die von der Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen NRW ( DFG-VK ) organisierte Friedensfahrradtour 2022, in Buir. Die DFG ist die ältesten deutschen Friedensorganisation. Sie wurde am 9. November 1892 von den beiden Österreichern und späteren Friedensnobelpreisträgern Bertha von Suttner und Alfred Herrmann Fried nach langjährigen Bemühungen, in Berlin gegründet.


Auf ihrer ersten Etappe nach Aachen machten die ca 20 Aktiven Zwischenstation auf dem Kaiserplatz in Düren. Dort wurden sie von Mitgliedern der FriedensGruppeDüren und Sympathisanten sowie vom Bürgermeister der Stadt, Hans Peter Ullrich, im Rahmen einer Kundgebung empfangen. Kaffee und Kuchen wurden von der Stadt Düren und der FriedensGruppeDüren bereitgestellt.


Das Motto der Tour, die am 06.08.22, dem Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, in Enschede (NL) endet lautet: Für Frieden in der Ukraine, gegen Atomkriegsgefahr


Gemeinsam für unsere Zukunft – für eine andere Politik!


Im Flyer zur Tour werden Initiativen unseres Landes für eine gesamteuropäische Friedensordnung statt deutscher Kriegseinsätze, Stopp der Rüstungsexporte aus unserem Land, Abrüstung und mehr Geld für zivile Formen der Konfliktbearbeitung, aber auch für die soziale Sicherheit sowie die Aufnahme von Flüchtlingen aus allen Kriegsgebieten gefordert. So würde unser Land seiner Verantwortung in einer Welt gerecht, die internationale Zusammenarbeit zur Lösung der Zukunftsprobleme wie dem Klimawandel braucht.


In seiner Begrüßung wies Bürgermeister Hans Peter Ullrich darauf hin, dass gerade Düren die Auswirkungen eines Krieges schmerzhaft erfahren musste. Die Innenstadt wurde bei dem Bombardement vom 16.11.1944 fast vollständig zerstört mit über 3000 Todesopfern. Daher genieße die Friedenssicherung in Düren eine hohe Priorität. Daher werde auch Putins Angriffskrieg auf die Ukraine heftig verurteilt. Waffenlieferungen an die Ukraine sind für den Bürgermeister ein Beitrag zur Selbstverteidigung des Landes. "Gegen Bomben kann man keine Friedenstauben werfen."


Joachim Schramm wies am Anfang seiner Rede bezugnehmend auf den vorangegangenen Redebeitrag des Bürgermeisters darauf hin: „dass wir nicht in jedem Punkt zum Krieg einer Meinung sind. Aber das entscheidende ist, dass ich aus Ihren Worten herausgehört habe, dass dieser Krieg beendet werden muss so schnell wie möglich, dass an einer Verhandlungslösung kein Weg vorbei geht und eben auch, dass wir in Europa in eine Situation kommen müssen, wo wir wieder miteinander reden und nicht aufeinander schießen.“


Der Vertreter der FriedensGruppeDüren ging in seinem Beitrag auf den Militärflugplatz Nörvenich und die sogenannte Atomare Teilhabe Deutschlands ein und wies daraufhin, dass Nörvenich auch in diesem Jahr Teil der jährlich im Oktober stattfindenden Atomkriegsübung „ Steadfast Noon“ sein soll.


Der Fliegerhorst Nörvenich unweit von Köln spielt dabei eine zentrale Rolle. Er ist Ausweichstandort für die auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten Tornado-Kampfjets mit denen deutsche Soldaten auf Befehl der USA Atombomben auf vorgegebene Ziele abwerfen sollen. Weil Büchel bis 2026 wegen Modernisierungsarbeiten nur eingeschränkt nutzbar ist, wurden die Tornados aus Büchel Mitte Juni für diese Zeit nach Nörvenich verlegt, um auch an den Manövern weiterhin teilnehmen zu können. In Büchel wird ein „Notbetrieb“ aufrechterhalten, damit die „nukleare Teilhabe“ nicht unterbrochen wird.


Er wies darauf hin: „Atomkriegsübungen und atomare Hochrüstung verschlingen Unsummen, die woanders nötig gebraucht würden. Deutschland will im Rahmen des 100-Milliarden-Aufrüstungs-Pakets für die Bundeswehr auch für mehrere Milliarden neue F-35-Atombomber anschaffen. Die neuen Atombomben B 61-12 werden insgesamt rund 10 Milliarden US-Dollar kosten. All diese Milliarden fehlen im Sozialhaushalt, im Gesundheitswesen und bei der Bekämpfung der Klimakatastrophe.“ er führte weiter aus: „Wer im Jahr 2022 Atomkriege übt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, denn bei einem Atomkrieg kann es keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben“ und forderte:


„Absage der Beteiligung der Bundeswehr am Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon, Beendigung der nuklearen Teilhabe und Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag und ein Ende der nuklearen Drohungen und ernsthafte Abrüstungsinitiativen der Atomwaffenstaaten“


Er lud ein zur Teilnahme an den Protesten am 22.Oktober in Nörvenich gegen die Atomkriegsübung.


Mit dem von den Kundgebungsteilnehmer*innen live gesungenem Lied „kleine weiße Friedenstaube wurden die Teilnehmer*innen zur Weiterfahrt nach Aachen, wo die erste Etappe endete, verabschiedet.


Am 6. August gedenkt die FriedensGruppeDüren ab 16 Uhr am Hiroshima-Mahnmal vor dem Haus der Stadt an die Atomebombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 77 Jahren und lädt zur Teilnahme ein.




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